Wie Unternehmen Personalentwicklung zukunftssicher gestalten und High Potentials an sich binden

Sie wollen genau wissen, wo die Wege Ihrer Mitarbeiter:innen hinführen? Verabschieden Sie sich von diesem Gedanken! Ihr Ass im Ärmel heißt Agilität. Menschen verändern sich, entdecken neue Interessen und Talente. Enge Strukturen und starre Stellenprofile ersticken Weiterentwicklung und Potenziale. Der Weg zu erfolgreichem Talentmanagement läuft also nicht über die Vorgabe oder Planung von Karrieren, sondern darüber, dass das Topmanagement seinen Mitarbeitenden Lernprozesse und Entwicklung ermöglicht. Stichwort „Co-Creation“ statt Wasserfall-Konzeption.

 

In diesem Prozess steht neben dem transparenten Austausch zwischen Führungskräften der Dialog auf Augenhöhe im Fokus. Wenn Unternehmen beispielsweise spannende Weiterentwicklungsoptionen wie cross-funktionale und cross-nationale Wechsel anbieten, locken spannende Herausforderungen, von denen Talente wichtige Erfahrungen mitbringen. So lässt sich sukzessive ein systematisches Talentmanagement aufbauen, in dem Personalentwicklungsformate Stück für Stück Form annehmen.

 

Raum für Talent und Transparenz

Wer aktuell nach Talenten sucht, weiß um die Relevanz, seine Personalentwicklung modern und attraktiv zu gestalten. Dabei gilt es, intern die Augen offen zu halten und im Austausch zwischen Führung, HR-Abteilung und Mitarbeitenden zu sein, um Talente frühzeitig zu erkennen, zu fördern und zu binden. Nur so können Unternehmen Arbeitsleistung und -zufriedenheit steigern und Fluktuation entgegenwirken. So flexibel die Möglichkeiten für Mitarbeitende sein sollten, so hilfreich ist die Bereitstellung eines systematischen Prozesses und diagnostischer Methoden. Ich nenne sie die Talentpipeline. Sie lässt sich aber auch ausgezeichnet als Kreislauf darstellen.

 

Zu Beginn (und immer wieder im Verlauf) der agilen und systematischen Personalplanung sollte die Frage stehen, an welchen Stellen zukünftig hochqualifiziertes Personal benötigt wird. Mit einem offenen Blick im Unternehmen lassen sich Talente innerhalb und außerhalb langfristig identifizieren und gewinnen. Der nächste Schritt wäre die Vorbereitung und Entwicklung: Was brauchen die Mitarbeitenden, um ihr Potenzial voll zu entfalten? Im weiteren Verlauf können die Talente sukzessive an den Stellen eingesetzt und begleitet werden, wo ihre Stärken gut zu den Arbeitsanforderungen passen. Dieser Fit sollte durch Evaluierung und Weiterentwicklung immer wieder überprüft werden: Durch einen Ist-Soll-Abgleich lässt sich der Talentmanagementprozess so immer wieder nachjustieren.

 

Individuell und passgenau planen

Unternehmen unterscheiden sich inhaltlich, in Arbeitsweise und Kultur. Umso wichtiger, dass die Talentpipeline dazu passt. Zu Beginn eines jeden Talentmanagementprozesses steht also die Definition einer individuellen Strategie, die Belegschaftsstruktur, Personalbedarf und Schlüsselpositionen definiert. Um derlei Prozesse zu erleichtern, gibt es Tools wie beispielsweise die 9-Box-Grid von McKinsey, mit deren Hilfe Talente in Bezug auf Potenzial und Leistung definiert werden. Mit einem solchen Überblick ausgestattet, lassen sich Programme gestalten, um die ausgewählten Mitarbeiter:innen weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen.

Für eine erfolgreiche Umsetzung sollten sämtliche Stakeholder (Führungskräfte, Betriebsrat, Kommunikation und operatives HR) in diesen Prozess eingebunden werden. Insbesondere das Topmanagement sollte hinter der Strategie stehen und sie aktiv in der Umsetzung fördern.

 

Wie sich eine solche Strategie in der Praxis umsetzen lässt, lesen Sie in meinem dritten Blogbeitrag zum Thema. Sie können nicht warten? Dann melden Sie sich gern bei mir: mp Executive Coaching & Organisational Development: mail@marion-pohl.com

Foto © Pexels-Khoa-Vö

Frischen Ideen Beine machen

Warum „Walk & Talk“ nicht nur in Zeiten der Pandemie Raum für neue Gedanken schafft

Was für ein Jahr liegt hinter uns! Und wie sieht das noch junge 2021 aus, wie geht es weiter? Ich wünsche Ihnen jedenfalls ein gesundes, fröhliches und erfolgreiches neues Jahr – und möchte gleich zu Beginn mit einem Impuls starten.

Wer sich bewegt, entwickelt im wahrsten Sinne Schritt für Schritt neue Ideen und Erkenntnisse. Das Herz-Kreislaufsystem wird gestärkt und somit auch das Denken. Schon der Philosoph Friedrich Nietzsche stellte 1889 fest: „Alle wirklich großen Gedanken werden durch Gehen konzipiert“.

Das bestätigen auch Wissenschaftler der Stanford University: Bewegung verbessert die Fähigkeit zum sogenannten „divergenten Denken“. Das beinhaltet sowohl das quantitative als auch das qualitative, innovative Denken, das uns auf ungewöhnliche, auch mal verrückte Ideen bringt. Ganz deutlich fördert Bewegung die Kreativität. (Oppezzo, M. & Schwartz, D.L., 2014, Stanford University)

Ein weiterer Vorteil am Denken in Bewegung ist der Perspektivwechsel, der sich Schritt für Schritt ganz automatisch ergibt. Wer von einem anderen Blickwinkel auf ein Problem blickt, findet neue Lösungsansätze und versteht sein Gegenüber besser.

Schritt für Schritt zu mehr Kreativität

Nicht umsonst nutze ich das Konzept „Walk & Talk“ ausgesprochen gern beim Coaching. Denn dabei werden kreative Prozesse in Gang gesetzt, die neue Ideen zutage fördern. Es ist wissenschaftlich belegt, dass sich die geistige Flexibilität durch ungewöhnliche Blickwinkel und neue Perspektiven verstärkt. Untersuchungen zeigten, dass Menschen, die gerade gelaufen waren, viel kreativer dachten als diejenigen, die einfach nur gesessen hatten.

Körperliche Aktivitäten beeinflussen unsere Wahrnehmung. Beim Gehen verlieren sich Zeit und Raum, und wir können Drängendes, das uns sonst blockiert, loslassen, Platz für neue Gedanken schaffen und frische Energien freisetzen.

Kurz: Gehen ist eine leicht zu implementierende Strategie, um ungewöhnliche und neuartige Ideen zu generieren. Ein nicht unerheblicher Nebeneffekt: In Pandemiezeiten gibt es wohl keine Corona-konformere Möglichkeit zum Coaching oder zu Mitarbeitergesprächen als das Gehen an der frischen Luft. Der perfekte Zeitpunkt also, um sich die Vorteile von „Walk & Talk“ zunutze zu machen! Probieren Sie es aus – gern unterstütze ich Sie auch dabei.

 

Quelle: Oppezzo, M. & Schwartz, D.L., Give Your Ideas Some Legs: The Positive Effect of Walking on Creative Thinking ,Stanford University, Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 2014, Vol. 40, No. 4, 1142–1152

Foto: ©Marion Pohl in Sumatra

* Liebe Leserinnen und liebe Leser! In meinen Blogtexten benutze ich abwechselnd die weibliche und männliche Form. Ich habe mich dafür entschieden, um den Lesefluss nicht durch *innen oder ähnliche Variationen des Genderns zu stören.