Nachwuchs und Führungsebene im Gespräch

Projektideen in der Mittagspause spinnen? Mögliche Mentor:innen in der Kantine anfragen? In anderen europäischen Ländern werden Möglichkeiten zum Netzwerk-Spinnen sehr viel beiläufiger und selbstverständlicher genutzt. Hier in Deutschland ist es eher ungewöhnlich, dass Mitarbeiter:innen der HR-Abteilung das Top-Management zum Lunch treffen, um über Personalentwicklung zu sprechen. Aus meiner eigenen Arbeitserfahrung in Frankreich heraus kann ich nur sagen: Schade – was für eine verschenkte Chance! Ich bin überzeugte Anhängerin von Austausch jenseits der Konferenzräume und von Networking-Events. Für viele meiner Kunden habe ich diese im Rahmen des Talentmanagements konzipiert und umgesetzt.

 

„Meet the Management“ – unter dieser Vorgabe haben junge Talente die Möglichkeit, abseits von Büros und Konferenzräumen der Führungsebene auf Augenhöhe zu begegnen. Führungskräfte hingegen können darüber in entspannter Atmosphäre ins Gespräch kommen und gewinnen einen Überblick über ihre Mitarbeiter:innen, ohne dass eine Atmosphäre wie im Vorstellungsgespräch entsteht. Aber auch abseits möglicher Eignung für zu besetzende Positionen bieten die Events viele Chancen.

 

Warum Networking als wichtige Führungsqualität trainiert werden sollte

 

  1. Übung auf ungewohntem Parkett

Networking ist eine Kunst, die man – abseits von Charakter und Vorlieben – lernen kann. Auf Business-Ebene entspannte Gespräche jenseits von Arbeitsinhalten zu führen, will geübt sein. Jungen Talenten die Möglichkeit dafür zu bieten, ist eine gute und simple Investition in die Führungskräfte von morgen.

 

  1. Strategisch diskutieren

Wenn die Stufe des klassischen Smalltalks überschritten ist, kann es auf Networking-Events inhaltlich spannend werden. In solchen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und den Gesprächsfaden in der Hand zu behalten, lernen die zukünftigen Führungskräfte in entspannter Atmosphäre besonders gut.

 

  1. Über den Tellerrand blicken

Ein Gespräch in einem Konferenzraum, in dem es um klare inhaltliche Fakten geht, ist etwas ganz anderes als ein Networking-Event. Hier lassen sich neue Gesprächsebenen finden, die auch laufende inhaltliche Herausforderungen bereichern.

 

Welche Vorteile Networking für das Top-Management bietet

 

  1. In Kontakt mit den Mitarbeitenden

Jenseits der Bürowelt lassen sich Gespräche anders führen und Bindungen vertiefen. Zudem erhält das Top-Management einen guten Überblick über die Talente im Unternehmen.

 

  1. Nähe schaffen und Möglichkeiten bieten

In entspannter Atmosphäre ist die Hemmschwelle im Gespräch mit Führungskräften niedriger als im Büroalltag. Neue Mitarbeiter:innen lassen sich so besser kennenlernen.

 

  1. Abstände verringern

In schnell wachsenden Unternehmen können auch räumliche Distanzen eine Herausforderung darstellen. Auf Veranstaltungen lassen sich Kontakte gut halten und intensivieren.

 

Worum geht´s und wer ist dabei?

Damit alle Beteiligten die Chance haben, miteinander ins Gespräch zu kommen, sollte die Einladung der Führungsebene sich auf acht bis zehn junge Talente beschränken.

Gute Events bieten auf beiden Seiten neue Möglichkeiten des Austauschs. Mitarbeitende bekommen hier die Möglichkeit zu fragen, was sie schon immer vom Vorstand wissen wollten. Das Top-Management hingegen kann hier seine Botschaften direkt weitergeben, strategische Themen vermitteln, zuzuhören und neue Ideen gewinnen.

 

Außergewöhnliche Gespräche entstehen noch leichter, wenn über der Veranstaltung ein bestimmtes Thema steht. Auch eine etwa 15-minütige Keynote aus dem Management kann spannende Gesprächsimpulse geben. Die Qualität der Veranstaltung hängt stark von einer guten Moderation ab – bestenfalls direkt von Kolleg:innen der Personalentwicklung. So entsteht Raum für qualitativen Austausch.

 

Welches Umfeld eignet sich am besten für Networking-Veranstaltungen?

Unkonventionelle Formate wie ein gemeinsames Frühstück oder Kaminabende haben sich bei vielen meiner Kunden bewährt. In entspannter Atmosphäre am runden Tisch bei Fingerfood zwei bis drei Stunden zusammenzukommen, fördert den Austausch und hinterlässt nachhaltige Spuren.

Networking als Teil des Talentmanagements ist eine spannende Option für Ihr Unternehmen? Sie möchten am besten direkt loslegen und wollen wissen, wie man die Veranstaltungen am besten vorbereitet? Melden Sie sich gern bei mir!

Foto(ausschnitt) © Minyipuru Pangkalpa 2015, Nancy Nyanjilpayi Chapman

 

Führung 4.0 ist nichts für Anfänger

Vertrauen halten, Teambuilding voranbringen, Erfolge honorieren – wie geht das virtuell?

Im Zuge meiner Blogserie „Virtuelle Führung“ setze ich mich mit unterschiedlichen Aspekten von Zusammenarbeit auf Distanz auseinander. Impuls dafür ist u.a. meine Tätigkeit als Dozentin an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management. Aber natürlich hat auch Corona dazu beigetragen, dass das Thema in den Fokus rückte. Denn so folgenreich wie die Pandemie weltweit war, hat sie auch die Arbeitswelt nachhaltig verändert.

Das Überraschende daran: Die Bandbreite zwischen Herausforderungen und Chancen ist groß – vom Informationsverlust bis zu mehr Kompetenzen für die Mitarbeiter*. Im Gespräch mit meinen Klientinnen konnte ich die wichtigsten Veränderungen noch besser greifen und ihre Praxistipps im Verlauf meiner Blogserie „Virtuelle Führung“ weitergeben, ganz gleich, ob sie Meetingstrukturen betrafen oder Softwareempfehlungen. Wie lassen sich also Führungskräfte fit machen für diese veränderte Arbeitswelt?

Aus den Augen, aus dem Sinn?

Kontakt zu halten, ohne persönlichen Kontakt zu haben, ist ein Spagat. Führungskräftetrainings sollten also einen starken Fokus auf das menschliche Miteinander haben. Wie lässt sich Engagement und Bindung zu den Mitarbeitern ausbauen und etablieren? Beginnen wir mit dem Einfachen: Meine Klienten empfehlen mindestens alle zwei Wochen, besser noch einmal pro Woche ein persönliches (Video-)Telefonat, auch wenn gerade keine konkreten Aufgaben zu besprechen sind.
Dabei darf es durchaus um Privates gehen:

„Ich habe ein gemischtes Team bestehend aus jüngeren Kollegen und älteren, erfahrenen Kollegen. Die jüngeren brauchen mehr Führung, die älteren sind eher Krisen-erprobt. Pro Mitarbeiter wende ich mehr Zeit auf als früher: Ich telefoniere regelmäßig alle zwei Wochen mit dem Team, was sehr viel zeitaufwendiger ist: 28 Leute à 30 min. Langfristige Entwicklungsgespräche waren kaum möglich, da es während und nach Corona auch um einen „Überlebenskampf“ geht. Ein Mitarbeiter beispielsweise war zu 100 Prozent in Kurzarbeit. Er war verunsichert, hatte Angst vor der Entlassung. Diese Themen und Emotionen müssen jetzt besondere Aufmerksamkeit bekommen. Eine weitere Herausforderung ist es, die Einzelkämpfer abzuholen und mit ihnen im Kontakt zu bleiben und auch Raum für private Dinge einzuräumen.“

(BW, Regionalmanager für ein Consulting Team in der IT-Branche)

Für solche Gespräche mit Spannungspotenzial braucht es Fingerspitzengefühl und Sensibilität – gerade, wenn die nonverbalen Zeichen sich nicht deuten lassen, z.B. am Telefon. Bei einem Videotelefonat lassen sich diese besser erkennen und darauf reagieren.

„Man sollte Wert darauf legen, wirklich situativ zu führen und auf die verschiedenen Persönlichkeiten einzugehen. Ich bemühe mich darum, auf Augenhöhe zu agieren und vermeide Formulierungen, die ein Chef-Mitarbeiterverhältnis verdeutlichen. Mir helfen Perspektivwechsel, um mich in die Mitarbeiter einzufühlen. Das schaffe ich auch über gemeinsame Themen, indem wir Familiäres und Persönliches wie Kinderbetreuung besprechen. Wichtig ist es, Raum zu geben für die Themen, die einzelne bewegen, ihnen auf dem Herzen liegen. Die Kommunikation darf schon auch mal flapsig sein, weggehen von den harten Fakten.“

(BW, Regionalmanager für ein Consulting Team in der IT-Branche)

Und wie lässt sich in größerer Runde gewinnbringend kommunizieren? Digitale Konferenzen haben ihre Tücken, das weiß jede, die daran in den letzten Monaten teilgenommen hat.

„Virtuelle Meetings sind deutlich anstrengender als analoge und brauchen mehr Disziplin von jedem einzeln. Einfache Regeln strukturieren: sich ausreden lassen, nicht zu lange und ausschweifend reden usw. Ich empfinde auch eine Teilnehmerbegrenzung als besonders wichtig und hilfreich: Wer ist jetzt wirklich relevant für das Thema des Meetings? Und es macht Sinn, dass einer im Team die Moderation übernimmt, und zwar nicht die Führungskraft.“

(BW, Regionalmanager für ein Consulting Team in der IT-Branche)

„Schau mir in die Töpfe, Kleines!“:  Virtuelle Teamentwicklung – gemeinsam Kochen mal anders

Soweit die Tipps zu zwischenmenschlicher Kommunikation per (Video-)Call. Es ist und bleibt aber eine Herausforderung, Nähe aus der Ferne zu erreichen. Ich habe gute Erfahrungen mit Teambuilding-Veranstaltungen gemacht. Dabei müssen gar keine extravaganten Dinge passieren, gemeinsames Kochen beispielsweise ist immer enorm bereichernd. Während die Kollegin aus der HR den Koriander hackt und der Mitarbeiter vom Kreativ-Team den Kochwein entkorkt, kommt Privates viel leichter über die Lippen. Aber geht das auch virtuell? Klar doch! Tatsächlich ist es leicht umsetzbar. Inspiriert hat mich dazu COOKZU mit eat!berlin-Festivalleiter Bernhard Moser und radioeins-Moderator Daniel Finger. Hier wird so locker über Traminerhuhn und Seeteufelsaltimbocca gesprochen – das könnte man doch auch mal gemeinsam mit den Kollegen tun.

„Schreib es auf!“ – schriftlich kommunizieren

Gerade in Zeiten von Home-Office und Zusammenarbeit auf Distanz gewinnt die schriftliche Kommunikation an Bedeutung. Im Zuge dessen ist es besonders wichtig, klar und präzise zu schreiben. Daher rate ich Führungskräften dazu, ihre schriftliche Kommunikationsfähigkeit zu stärken. Oft sind es Kleinigkeiten, die über den Erfolg eines Projekttextes, eines Anschreibens oder selbst der schnellsten schriftlichen Kommunikationsform, einer E-Mail, entscheiden. Ich persönlich verlasse mich bei Feedback zu Texten gern auf die Expertise der Texterin meines Vertrauens, Natalie Fingerhut. Hier hole ich mir auch zwischendrin Tipps und Tricks zu gelingender Kommunikation.

„Das haben wir als Team geschafft!“ – über Erfolge sprechen

Wer gemeinsam einen Pitch beim Kunden erfolgreich gemeistert hat, ging früher vielleicht ins Restaurant ums Eck, um darauf anzustoßen. Was aber, wenn der Pitch digital stattgefunden hat und sich danach alle aus dem MS Teams-Meeting ausklinken? Ganz klar, dann braucht es ein virtuelles Extra-Meeting zum Feiern. Auch wenn hier nicht mit Mojito angestoßen wird, ist es wichtig, Erfolge zu thematisieren, denn sie schweißen zusammen. Und auch wenn etwas nicht hundertprozentig glatt gelaufen ist, ist dieser (virtuelle) Raum für Feedback von beiden Seiten höchst relevant. Wo sonst können die Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder deutlich werden?

Machen Sie Ihr Team noch stärker, indem Sie das gemeinsam Erreichte zum Thema machen. Denn das macht nicht nur Ihre Mitarbeiter zufrieden!


Sie wollen mehr zu virtueller Führung erfahren? Dann lesen Sie gern auch die ersten vier Artikel meiner Blogserie zum Thema: „Von Home-Office zu Home-Office – Virtuell führen, eine Herausforderung mit Chancen“, „Du willst mehr Kompetenzen? Kriegst du! Virtuelle Führung im Unternehmen 2.0“, „Is this New Work? Wie durch eine Krise virtuelles Arbeiten Realität wird“ und „Von Videokonferenzen, Chat & Co: Softwarelösungen in der Praxis“.
Ich wünsche gute Unterhaltung und hoffentlich spannende Anregungen beim Stöbern.

Sind Sie neugierig geworden? Oder brauchen Sie Unterstützung zum Thema Coaching, in Veränderungsprozessen oder bei der Teamentwicklung? Schicken Sie mir gerne eine Nachricht.

* Liebe Leserinnen und liebe Leser! In meinen Blogtexten benutze ich abwechselnd die weibliche und männliche Form. Ich habe mich dafür entschieden, um den Lesefluss nicht durch *innen oder ähnliche Variationen des Genderns zu stören.

 

Von Videokonferenzen, Chat & Co.

Virtuelle Führung Softwarelösungen in der Praxis

Virtuell führen – wie kann das funktionieren? Welche Mittel gibt es, um miteinander in Kontakt zu sein, wenn kein Kontakt erlaubt ist? Wie funktioniert Zusammenarbeit auf Distanz? Als Executive Coach berate ich Führungskräfte aus den unterschiedlichsten Branchen. Mit einigen habe ich darüber gesprochen, welche Formen von Teamarbeit  sie während des Corona-Lockdowns gewählt haben. Ihre Tipps zu den funktionalsten Groupware-Lösungen fasse hier im vierten Teil meiner Blogserie „Virtuelle Führung“ zusammen – selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Schön, dich zu sehen: Videokonferenzen

Was früher das Meeting war, ist heute die Videokonferenz. Damit kommen alle zumindest virtuell an einen Tisch. Aber welche Tools gibt es eigentlich und welche Erfahrungen wurden damit gemacht? Bei meinen Klienten* und mir waren Google meets, Microsoft Teams, Skype for Business, Go-to-Meeting, Slag und natürlich Zoom im Einsatz. Bei allen genannten Anwendungen ist auch während der Konferenz der Austausch über die Chatfunktion möglich.

Bei Google meets wurde die schnelle und unkomplizierte Möglichkeit für Videokonferenzen positiv hervorgehoben, ganz gleich, ob nur zwischen Mitarbeiterin und Vorgesetzter, im kleinen Team oder sogar bei großen Gruppen bis 250 Personen. Wer Microsoft Teams nutzt, kann in der Konferenzfunktion neun Teilnehmer gleichzeitig sehen; die Bilder wurden insgesamt als recht klein empfunden, was die Deutung nonverbaler Kommunikation erschwerte. Dennoch funktionierte es auch im internationalen Austausch gut, fand Verwendung mit externen Partnerfirmen, auch im asiatischen Raum.

Als zweite Option für formellere Konferenzen wurde GoToMeeting genannt, bei der ebenfalls mehrere Sprecher gleichzeitig angezeigt werden. Auch hier sind in der kostenpflichtigen Version bis zu 250 Teilnehmer möglich. Alle genannten Konferenz-Lösungen setzen voraus, dass ein Meeting vorher angemeldet wird und sich die Teilnehmer dann zuschalten.

Auch Zoom unterstützt hochauflösende Videokonferenzen und war meist für mich das Mittel der Wahl. Es lässt sich auch für virtuelle Teamarbeit oder Online-Trainings verwenden. Die monatliche Gebühr staffelt sich je nach Teilnehmeranzahl (bis zu 200), eine kostenlose Version ermöglicht 40-minütige Konferenzen. Der entscheidende Vorteil für mich war, dass Zoom einen sogenannten „Breakout-Room“ ermöglicht, eine Art virtueller Nebenraum, in den sich kleinere Gruppen zurückziehen können – enorm hilfreich, weil sich Punkte so schnell und unkompliziert zwischendrin klären lassen.

Slag bezeichnete eine von mir Befragte als ihr „Lieblingstool“ für interne Kommunikation. Es bietet eine sehr unmittelbare Kommunikation, hier wird immer nur der Sprecher angezeigt. Es funktioniere schnell und unkompliziert, und man muss nicht extra vorab einen Termin vereinbaren, sondern kann Kollegen auch spontan anrufen. Ein großer Pluspunkt, wenn schnell etwas von Angesicht zu Angesicht geklärt werden soll.

 

Zeig mir deine Ergebnisse: Shared Documents

Vor allem in den ersten Wochen des Lockdowns gaben viele meiner Klientinnen an, auf allen Kanälen bombardiert worden zu sein – via Mail, Chat, Telefon, Video, SMS und Handy. Schnell wurde klar, dass Optionen benötigt werden, um Dokumente besser abzustimmen, Präsentationen zusammen am Bildschirm zu bearbeiten und vieles mehr.

„Wir haben uns schnell bemüht, Struktur zu schaffen und mit Plattformen wie Sharepoint, One Drive und anderen agilen Methoden gearbeitet. Darüber lassen sich Dokumente nicht nur versenden, sondern auch aufbewahren und ordnen.“ (AH, Managerin aus der Logistikbranche)

 Wir haben gerade letztes Jahr komplett auf GSuite umgestellt und die Applikationen zur Kommunikation und Zusammenarbeit helfen jetzt ungemein. Insbesondere Google meets ermöglicht schnelle und unkomplizierte Videokonferenzen. Die Ablage von Dateien im GDrive schafft die Möglichkeit, gemeinsam und sogar gleichzeitig Dokumente zu bearbeiten, was die virtuelle Projektarbeit unterstützt. Wir haben auch schon Workshops durchgeführt unter Zuhilfenahme von virtuellen Whiteboards mit Microsoft Sticky Notes, um virtuelles Brainstorming durchzuführen.“ (VF, HR Managerin in der Luftfahrtindustrie)

 

Wir ziehen das durch: Tools zum Projektmanagement

Während Sticky Notes wie digitale Post-it-Zettel funktionieren, mit denen man sich jederzeit direkt auf dem eigenen Desktop Notizen machen kann, sind virtuelle Whiteboards beispielsweise von Microsoft Teams eine gute Möglichkeit, gemeinsame Gedanken festzuhalten, zu sortieren und zu strukturieren. Im Gegensatz zum physischen Meeting für ein Brainstorming schreiben hier alle mit – und es muss nicht einer als Schriftführer am Flipchart stehen. Eine weitere gute Option dafür ist Trello:

Wir haben gern Trello genutzt, um uns zu strukturieren. Projekte lassen sich in Einzelschritte, sogenannte Trello-Karten einteilen, und man sieht immer, was schon erledigt und was noch zu tun ist. Kommentare, Anhänge, Fälligkeitsdaten und vieles mehr lassen sich direkt an die Karten anhängen.“ (JF, Manager eines Import- und Handelsunternehmens)

 

Wir sind agil: Virtuelle Zusammenarbeit von morgen

Die Liste ist bei weitem nicht vollständig – und doch zeigt die Vielzahl der in diesem Artikel genannten Lösungen, dass die Tech-Welt schon lang für agiles Arbeiten bereit ist. Einige Software-Optionen wurden bereits vor Corona genutzt, dennoch zwang die Notsituation der Pandemie viele von uns, sich damit intensiver zu beschäftigen. Alle Befragten gaben an, künftig mehr davon zu nutzen und auch immer mal wieder Neues ausprobieren zu wollen. Na, dann: Auf ins agile Arbeitsleben!

 

Im Zuge meiner Tätigkeit als Dozentin an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management habe ich mich intensiv mit virtueller Führung auseinandergesetzt. Als Executive Coach erlebe ich zudem täglich den praktischen Arbeitsalltag von Führungskräften. Corona hat sie alle vor ganz neue Herausforderungen gestellt: Digitales Arbeiten war mit einem Schlag Realität. Ich habe mit einigen von Ihnen zu den aktuellen Herausforderungen gesprochen und die Ergebnisse für diesen Blogserie gebündelt.

 In der nächsten und letzten Folge meiner Blogserie zum Thema „Virtuelle Führung“ fasse ich die Erfahrungen und Tipps zum Thema „Führung auf Distanz“ zusammen.

 

* Liebe Leserinnen und liebe Leser! In meinen Blogtexten benutze ich abwechselnd die weibliche und männliche Form. Ich habe mich dafür entschieden, um den Lesefluss nicht durch *innen oder ähnliche Variationen des Genderns zu stören.